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Wie alles begann und warum die Hunde auf Lanzarote dringend Hilfe benötigen
Die Jagd und das Leid
Ein Podenco ist genügsam, robust, ausdauernd, er kommt mit größter Hitze klar, hat in der Regel Jagdinstinkt und wird deshalb auch heute noch in Spanien hauptsächlich zur Kaninchenjagd eingesetzt. Dies sind jedoch gerade die Umstände, die leider nur allzu häufig zu seinem Elend beitragen. Da viele Spanier auch heute noch der Meinung sind, dass nur ein ausgehungerter Podenco ein guter, "aggressiver" Jäger sei, werden sie sehr oft an kurzen Ketten in gleißender Hitze angebunden, erhalten tagelang kein Futter und werden ausgehungert zur Jagd losgelassen. Dass diese Tortur viele Tiere nicht überstehen, dürfte jedem wohl klar sein. "Schlechte" Jäger werden dann einfach liegengelassen, oft erhängt, ertränkt, erschlagen und schlimmeres ...
Der Podenco ist ein ausgezeichneter Jagdhund. Wie andere Gebrauchstiere ( z.B. Ziegen ) werden auch Podencos gehalten. Kein Podenco kommt ins Haus. Es gibt Jäger die ihre Podencos in Zwingern halten, diese regelmäßig säubern und die Hunde ausreichend ernähren und tierärztlich versorgen lassen. Leider sind das nur sehr wenige, so daß der überwiegende Teil der Podencos auf Lanzarote ihr Leben bis zur nächsten Jagdsaison kurz angebunden oder eingepfercht in dunklen Verschlägen oder Erdlöchern verbringen muss. Die Jagdsaison auf Lanzarote ist von Anfang August bis Ende November. In dieser Zeit dürfen die Jäger an zwei Tagen in der Woche ( Donnerstag und Sonntag ) mit ihren Hunden zur Jagd gehen. Die Rudel bestehen meist aus Hündinnen und einem Rüden. In dieser kurzen Zeit können die Hunde endlich ihr Bewegungsbedürfnis ausleben und im wahrsten Sinne des Wortes um ihr Leben laufen. Alle die kein gutes Jagdergebnis erzielt haben, werden wenn sie Glück haben in einer der städtischen Tötungsstationen (Perreras) abgegeben, wo sie nach kurzer Zeit eingeschläfert werden.
Hundehaltung auf Lanzarote
Vorweggenommen sei gesagt: Nicht jeder Lanzaroteno behandelt seinen Hund schlecht!
Vor Ort sieht die Situation so aus, dass ein kleiner Hund eher die Chance hat in einem Haus gehalten zu werden, als ein großer, der oftmals sein Leben auf dem Flachdach verbringen muss, was bei sommerlicher Gluthitze fast unerträglich ist. Tägliches ausreichendes Gassigehen ist da auch nicht jedermanns Sache, da geht es schneller die Hinterlassenschaften mit Wasser vom Dach zu spülen. Kommen Sie in ländliche Gegenden, so liegen die meisten Hunde an einer Kette vor dem Haus. Das sind nicht etwa alles große Schutzhunde, ganz im Gegenteil, da liegen auch kleine Pudel oder Cockerspaniel an der Kette. Wenn sie nicht an einer Kette gehalten werden, so sind sie in einem Verschlag mit noch weniger Raum zur Bewegung. Die körperliche Verfassung lässt oftmals darauf schließen, dass eine Fütterung weder ausreichend noch regelmäßig stattfindet. Da die meisten Tiere im Freien gehalten werden und nicht kastriert sind kommt es oft ungewollt zu Welpen, die von ihrer Geburtsstunde an keine Chance auf ein schönes Leben haben. Es finden sich auf Lanzarote alle Rassen - ob Bernhardiner, Jagdhunde, Retriver, Labrador, Schäferhunde - meist werden sie als Kinderspielzeug angeschafft, wenn man dann die Lust an ihnen verliert werden sie ausgesetzt oder in Tötungsstationen entsorgt.
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